Ich zeige dir, was meine Erinnerung beflügelt.

That’s me.

 

Letzte Nacht habe ich nur ganze zwei Stunden geschlafen, denn ich habe angefangen, meinen persönlichen Trip zurück in meine Jugend zu gehen – quasi „back to the past“. Ich legte Abba auf und schaute mir alte Bilder von mir an, aus genau dieser Lebensphase. 1974 bis 1980 waren, trotz strenger und emotional unberechenbarer Eltern, eine schöne Zeit für mich.

Als Einzelkind musste ich Vieles alleine mit mir ausmachen und ich war in der Telefonzelle an der Ecke zu Hause, wenn ich ungestört telefonieren wollte. Erst später setzte mein Vater meinen Antrag auf eine längere Telefonschnur, die bis in mein Zimmer (Reihenhaus) reichte, grinsend um.

Dann war es einfacher, gleich nach der Schule mit meinen Freundinnen weiterzusprechen. So zurückdenkend kann ich von uns sagen, dass wir Jugendliche schon sehr weise waren…damals. Sehr intuitiv waren wir veranlagt und jede von uns musste ihr familiäres Schicksal selber tragen. Bei all der Strenge und dennoch gelebten Lockerheit meiner Eltern hatte ich damals natürlich auch Vorstellungen von meiner Zukunft. Ich wollte im Labor arbeiten und was mischen. Ich wollte etwas Gutes für Menschen tun und ihnen Kraft geben. Ich wollte nie heiraten, aber Kinder haben…so ab dreißig. Erst Karriere machen und gut verdienen, meinen Freundeskreis pflegen und reisen. Auch mal in anderen Ländern wohnen, am Strand und in den Bergen leben. Norwegen, insbesondere Oslo, erleben. Ich schrieb Geschichten, die keiner zu lesen bekam, und ich liebte Musik. Abba, Anita Hegerland und andere Künstler, die sehr deutlich bei uns zu hören waren. Die Runden in der Natur mit meinem Hund Bonzo gaben mir innerliche Kraft, auch wenn ich manchmal von der „Gassigehpflicht“ genervt war.

Mein persönliches Waterloo begann

 

Dann zerbrach 1980 für mich ziemlich abrupt meine Welt, als ich knapp 18 Jahre alt war. Meine Mutter wollte sich von meinem Vater trennen und sich mit mir eine Wohnung suchen. Das war wie ein Schlag ins Gesicht, denn wir wohnten gerade einen Monat im neuen Haus. Sieben Wochen später, zu meinem 18. Geburtstag, schenkte sie mir den Satz: „Du bist jetzt 18 und ich habe meine Schuldigkeit getan. Ich gehe alleine…jetzt.“ Zack! Das hat damals gesessen. Gerade 18, Riesen-Party geplant und Chaos in der Familie. Natürlich sollte ich mit niemandem darüber reden. Plötzlich suchte meine Mutter eine Wohnung und eine Lehrstelle für mich, um mich versorgt zu wissen. Ich wurde überrannt und war wie in Trance. Meine Lebensträume verschwanden und ich war alleine. Die ganze Trennungsgeschichte meiner Eltern spielte sich auf meinem Rücken ab und mit 18 war ich noch nicht gut auf ein selbstständiges Leben vorbereitet. Noch im selben Jahr heiratete ich und zwei Jahre später kam meine Tochter zur Welt. Meine Freunde waren bei mir, die Lehre hatte ich abgebrochen und ich befand mich in der Co-Abhängigkeit, denn der Mann an meiner Seite hatte ein massives Alkoholproblem. Die Zusammenhänge konnte ich damals aber nicht sehen oder, ehrlich gesagt, verdrängte ich aufkeimende Warnungen auch oft. Mit 26 Jahren bekam ich auf dramatische Art meinen Sohn und wurde für uns innerlich stärker. Ich machte immer mehr mein Ding mit den Kindern.

Vier Jahre später, 1992 war Abba wieder da, Abba Gold erschien.

 

Vier Jahre später trennte ich mich endlich und plötzlich fing mein Leben an zu fließen. Es gingen so viele Türen auf und wir unternahmen Reisen. Wir lebten zu dritt ein ganz normales Leben, auch mit Höhen und Tiefen. Wir hatten uns und viele neue Menschen betraten unsere Familienbühne. Ich fing noch einmal an, mich beruflich zu suchen. So begann ich zu studieren und fand meine Berufung. Ich hatte einen Traum. I have a dream.

Ich berate Menschen und zeige ihnen, wie sie sich ein bewusstes Leben voller Selbstliebe kreieren können. Nein, ich ging nicht ins Labor eines Pharmakonzerns, sondern lebe heute fast vegan und seit den 1990er Jahren wende ich homöopathische Mittel an, wenn es mal nötig ist. Ich besuchte Norwegen und Oslo sowie viele Strände. Ich traf Anita Hegerland und erfüllte mir damit einen Kindheitstraum. Das Schreiben und Malen gehört schon viele Jahre zu meinem Leben, genau wie mein jetziger Hund Max. Und ich genieße immer noch meine Runden in der Natur.

Ich kann nach über vierzig Jahren später sagen, dass ich, mit einigen Abwandlungen, nun meine Lebensvorstellungen von damals lebe. Dafür bin ich extrem dankbar. Ach, Stopp! Eine Vorstellung ist noch offen: Dass ich eine Zeit lang in einem anderen Land leben wollte. Aber, wer weiß schon, was noch so Alles geschehen kann. Ich setze da voll auf die Führung meiner Seele.

Und dennoch höre ich Abba, wenn ich mich wieder zurück in meine Jugend beamen möchte – denn es war einfach eine geile Zeit für mich! Diese Musik gehört zu meinem Leben und ich habe immer dazu gestanden.

Ich wünsche dir, dass du dich auch gerne an deine Wünsche und Träume von damals zurückerinnerst. Deshalb schenke ich dir einige Gedankenimpulse, um dich wieder dieser Lebensphase näher zu bringen.

Lege eine Musik aus deiner Jugendzeit ein, die dir viel bedeutet, und lege dir Papier und Stift bereit. Schreibe einfach auf, was dir als Antwort auf die Fragen in den Sinn kommt. Es ist abgespeichert in deiner Seele. Höre ihr gut zu.

Es geht los:

 

  • Hast du dich im erwachsenen Alter mit deinen Lebenswünschen und Vorstellungen deiner Jugend auseinandergesetzt?
  • Hast du in regelmäßigen Abständen Resümee gezogen und dich mit deiner bisherigen verlebten Lebenszeit beschäftigt?
  • Und, ist Alles gut?
  • Ist es so eingetroffen, wie du es dir mit 15 Jahren erträumt hast, oder eher nicht?
  • Oder warst du auf einem anderen Pfad unterwegs und hast später im reiferen Alter den Weg gewechselt?

 

Es ist ja Alles möglich, wenn du dir deiner Selbst bewusst wirst.

Da ist es total egal, ob der Zeitpunkt der Bewusstwerdung 10, 20, 30, 40, 50 oder 60 Jahre später ist, denn ich finde es wichtig, dass es diesen Zeitpunkt der Wandlung überhaupt gibt.

So kannst du gelassen und locker deinen weiteren Lebensweg bunt gestalten und bei vollem Bewusstsein glücklich bis ans Ziel weitergehen. Das Ziel ist die totale Selbstliebe. Wenn du deine Selbstliebe lebst, kann dir nichts passieren. Dann bist du in dir zu Hause und angekommen.

Thank you for the music

Ich wünsche dir viel Spaß beim Beamen in deine Jugendzeit,

love & light

Gabi