Ihr Lieben,

ich habe hier lange nicht geschrieben und das hat einen wichtigen Grund:

Ich habe mich auf meinem Lebensweg verloren.

Die letzten 1,5 Jahre habe ich nur funktioniert und mich nach dem Bedürfnis meines Hundes gerichtet. Ich habe kaum eine Nacht durchgeschlafen, weil mein alter Hund zweimal zum Pipimachen in den Garten musste. Dadurch ist mein inneres System durcheinandergeraten und ich nahm etliche Kilos zu.

Tagsüber war ich müde und bekam peu à peu mein eigenes Leben nicht mehr so gut auf die Reihe. Ich bin in ein richtig tiefes emotionales Loch gefallen und denke, dass es der Anfang meiner jetzigen „Seelen-Lebenskrise“ war.

Anfang April hatte ich den ersten Erlösungstermin mit der Tierärztin abgemacht. Mein Sohn kam zu Besuch, um sich von Max zu verabschieden, und der Hund blühte für eine kurze Zeit auf. Ich sagte den Termin ab und vier Wochen später ging es ihm wieder schlecht.

Ein sehr spontaner Abschiedstermin wurde mit der Tierärztin vereinbart und meine Kinder kamen hier aufs Land raus, um auch mir beizustehen.

Der Hund war eigentlich schon an seiner Leistungsgrenze angekommen, begrüßte die Tierärztin hocherfreut und lebendig an der Haustür. „Den Hund schläfer ich nicht ein!“ Nee, natürlich nicht; zeigt er doch, dass er noch nicht gehen möchte.

Vier Wochen später feierte der Max seinen 14. Geburtstag und die nächsten drei Wochen waren wieder sehr emotional und ein Hoch und Runter. Ich bat ihn um ein Zeichen, wenn es soweit wäre.

Er wurde immer schwächer, fraß wenig und mein Gefühl war, dass er auch Schmerzen hatte. Voller Gefühl setzte ich einen „Erlösungstermin“ für ihn fest. Zwei Tage vorher waren wir am Morgen ganz kurz Gassi. Er bestimmte das Tempo und die Dauer der Runde schon lange.

Ich ließ ihn kurz alleine, weil ich eine Besorgung erledigen musste. Als ich nach zehn Minuten nach Hause kam, sah ich, dass er sich mehrmals übergeben hatte. Ich säuberte die Böden und ging mit ihm vor die Tür und er ging nur noch ein paar Meter. Ich öffnete den Kofferraum meines Autos und holte zwei Decken raus, die ich waschen wollte. Er zog mir eine aus der Hand und trug sie auf die Rasenfläche hinter das Haus. Er deckte seinen Kopf mit der Decke zu, zog sie wieder weg und lächelte mich an.

Wir gingen erst wieder in die Wohnung und er dann in den Garten. Er legte sich in sein Erdloch und guckte mich an.

Ich weinte und rief eine befreundete Heilpraktikerin an. Das Gespräch dauerte drei Minuten: „Max seine Seele will sich ablösen!“ Ich dachte: „Scheiße, es ist Samstag – auch hier auf dem Land.“

Das Krematorium hätte am späten Nachmittag Zeit, aber ich hatte noch keinen Tierarzt. Die Ärztin hier im Ort meldete sich nicht zurück!

Ich war echt in einer Extremsituation. Im Nachbarort erreichte ich eine Ärztin, die auch innerhalb von einer halben Stunde hier gewesen ist. Eine Freundin war noch schneller hier und begleitete uns. Sie war Max sehr vertraut.

Ich setzte mich zu Max und sprach mit ihm und bedankte mich für sein Sein und die fast 14 gemeinsamen Jahre. Ich weinte und er leckte meine Hand.

Die Tierärztin kam und Max begrüßte sie. Sie hatte noch die „Haustierärztin“ erreicht, die aber der für Max fremden Ärztin aus Zeitgründen den Vortritt ließ! (Hier keine Bewertung!)

Es ging dann alles so schnell!

Max lag auf der Decke und ich hielt seinen Kopf! Er schlief ganz schnell ein und wurde dann mit der letzten Spritze erlöst! Ein Liebesbeweis, der als Trauma für mich endet!

Die Szenen dazwischen schreibe ich hier nicht, aber mit den inneren Schmerzen muss ich nun klarkommen! Max geht es gut dort, wo er als Seenenenergie ist. Er pendelt zwischen der geistigen Weilt und hier hin und her.

Ich wünsche ihm, dass er bald bei seiner Seelenfamilie ankommt. Sein Körper hier hat ihm zuletzt nicht mehr wirklich dienen können.

Tja, und nun merke ich erst, was ich in den letzten Monaten getan habe. Ich habe mein eigenes Leben nicht wirklich gelebt und habe als Sterbebegleiterin gelebt.

Jetzt fällt die Anspannung langsam ab und ich stelle mein Leben total infrage. Wie geht es weiter? Was mache ich nun? Stimmen meine alten Visionen noch für mich?

Es wird anders weitergehen, als ich dachte! Ich weiß nocht nicht, was kommt! Da ist auf einmal die Leere, diese Zeit für mich, Zeit für Trauer, Zeit Neues zu kreieren.

Im Moment sehe ich nur die ersten Minischritte in meine neue Zukunft. Große Entscheidungen treffe ich lieber noch nicht! Ich fühle mich noch nicht wirklich lebendig in mir. Mein Seelenhund ist gegangen!

Mit dem irdischen Denken wissen wir, dass im Idealfall der Hund vor uns ins Licht geht. Aber vom Herzen her fühlen wir den inneren Schmerz so sehr.

Ich lasse mich jetzt in meinem Tempo leiten bzw. führen! Nur noch nach den Eingaben meines Herzens!

Ob ich auswandere, was ich beruflich mache und was ich noch für Erfahrungen machem möchte, weiß ich gerade nicht!

Da ist diese Leere in mir. Alles steht auf Neubeginn! Ich bin gerade im Ausnahmezustand und ich weiß, dass es auch wieder anders kommen wird.

Ich suche meine innere Mitte und werde nur noch aus ihr weiterleben! Ganz egal, was auf dieser Welt passiert. Das ist für mich nicht wichtig!

Es geht um die göttliche Anbindung in uns! Lebe sie! Das ist unsere Aufgabe hier!

Tschüß, Souldog Max!

Danke für Alles, was wir erlebt haben, beruflich wie privat. Und danke für deine loyale Hundeliebe!

Alles Liebe für euch,

bis bald,

herzlichst Gabi

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Mitte 1 – 4: eigene

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