Hast du dir auch schon einmal die Frage gestellt, was eine KindGerechte© Kindheit ist?

Hast du selber das Gefühl, eine Kindheit gehabt zu haben, in der du dich individuell entwickeln konntest? Oder musstest du dich den Anforderungen deiner Eltern und dem Bildungssystem fügen?

Zu deiner Beruhigung, das mussten die meisten Kinder in ihrer Kindheit tun. Da gab und gibt es kein Vertun!

Ich musste das genauso, wie du wahrscheinlich auch. Und du kannst innerhalb deiner Familie weiter gucken und feststellen, dass es deinen Großeltern, Eltern auch schon so erging. Da gibt es Familienwerte, die bitteschön eingehalten werden und auf die nächsten Generationen weiter verteilt werden sollen. Denn, so das Denken deiner Eltern zum Beispiel, das war ja auch gut für mich! Doch wie oft hast du von ihnen gehört, dass nicht alles gut war in ihrer eigenen Kindheit!? Diese Familienwerte sind oft so fest in einem verankert, dass die Fremdbestimmung dieser familiären Strukturen einfach, oft auch unbewusst, übernommen werden.

Das sind sie und außerdem war das schon immer so! Zack! Diesen Wertesack stülpen wir unseren Familienkindern unüberlegt einfach weiter über!

Und zur Krönung des Überstülpens darf das Kind auch noch tun, was alle Kinder tun. Sie gehen den Weg durch das marode Bildungssystem gemeinsam! Weil das schon immer so war und wohl auch sein wird. Denn wer hat schon ein Interesse daran, dass Kinder sich individuell entwickeln und womöglich systemkritisch werden, indem sie Fragen stellen?

Fragen wie:

  • Warum muss ich zur Schule gehen?
  • Wieso soll ich lernen, was alle lernen?
  • Wieso werden wir alle miteinander verglichen?
  • Was habe ich davon?
  • Mama, unser Lehrer ist blöde und wenn er keine Argumente mehr hat, gibt es Strafarbeiten.
  • Es ist sehr laut in unserer Klasse und der Lehrer bekommt es nicht in den Griff! Wie soll ich da etwas lernen?

Die Kinder unserer heutigen Gesellschaft sollen sich anpassen, auf ihre Individualität verzichten, sich bewerten lassen, inkompetente und veraltete Strukturen ungefragt hinnehmen. Das ist das Idealbild der Politiker von den heutigen Kindern! Wir sagen und ordnen an und die Eltern machen Druck bzw. üben den Druck auf ihre Kinder aus und die sollen machen was die Erwachsenen sagen und gehorchen!

Es könnte für die Gesellschaft so einfach sein, denn es hat ja schon Generationen lang funktioniert!

Ha, denkste!

Immer mehr Eltern und Kinder wachen auf!

Immer mehr Eltern überlegen, warum sie Kinder haben und wie ihr eigenes Kind sein soll!

Sie kommen zu dem Entschluss, dass ihr Kind glücklich und individuell leben soll!

Es soll sich in seiner persönlichen Entwicklungszeit entwickeln!

Es soll sich in seiner persönlichen Zeit entfalten!

Ohne gesellschaftlichen Druck und Bewertungsbögen, die einfach jedes Kind nach einem 0-8-15-Schema bewerten. Entwicklungszeiten sind individuell und jedes Kind benötigt seine eigene Zeit. Doch diese Zeit ist in den staatlichen Schulen nicht vorhanden. Es wird auch nicht auf Talente und Fähigkeiten der Kinder eingegangen. Das soll es bitte schön in der schulfreien Zeit tun. Es sei denn, es wird rein zufällig eine entsprechende AG am Nachmittag angeboten. Dann hat das Kind echt Glück gehabt. Spielerisches Lernen ist in dem Bildungssystem nicht wirklich vorgesehen. Ich glaube, viele Lehrer kapitulieren vor ihrer eigenen Vorstellung von ihrem Traumjob. Viele Lehrer waren ambitioniert und wollten etwas bewegen. Doch oft kommt die Ernüchterung ziemlich schnell! Sie müssen Buchhaltungsaufgaben erledigen! Der Posten Kind muss verwaltet und gebucht werden. Eltern werden über Fehlverhalten, Entwicklungs- und Lernrückstände informiert und müssen die Protokolle der regelmäßigen Buchhaltungsüberprüfung gegenzeichnen. Eltern geloben Besserung und geben den Druck an ihre Kinder weiter. Am nächsten Schultag nach dem Buchhaltungsgespräch kann man Wörter wie, Taschengeldkürzung, Handyverbot, Fernsehverbot etc hören!

Jetzt haben die Eltern reagiert und alle Mitglieder dieses Systems haben sich wieder lieb und sind zufrieden.

Wenn die Kinder sich einfach nicht anpassen wollen!

Wenn die Kinder sich einfach nicht anpassen wollen!

Doch die auffälligen Kinder geben nicht auf, denn sie sind anders! Sie leben die unangepassten Teile ihrer Familien.

Jeder Mensch hat einige angepasste und unangepasste Anteile in sich! Und meistens entscheiden sich die Menschen mehr dafür, die unangepassten Anteile in sich zu leben, weil diese Möglichkeit ihnen ein Leben ohne Schwierigkeiten verspricht! Es geht einfach einfacher! Oder?

Die lauteren Kinder verstehen nicht, warum sie sich anpassen sollen und dafür auch noch belohnt und gelobt werden? Irgendwann verweigern sie sich, wollen nicht mehr zur Schule gehen, langweilen sich oder haben schlichtweg keinen Bock auf die Schule.

Sie fühlen sich oft unverstanden und je mehr Druck das Umfeld auf sie ausübt, umso schlimmer werden die Hilferufe der Kinder. Viele Kinder reagieren psychosomatisch, fühlen sich zu Drogen und Alkohol hingezogen, klauen und randalieren. Protest pur gegen die gesellschaftlichen Vorgaben und Auflagen.

Meiner Meinung nach sind hier ganz klar die Eltern gefordert!

Deswegen meine Fragen ganz oben:

  • War ich glücklich in meiner Kindheit? Was lief nicht so gut? Will ich, dass mein Kind genau diese Erfahrungen machen muss?
  • Will ich hinter meinem Kind stehen und reagieren für mein Kind?
  • Gibt es Alternativen für mein Kind?
  • Wie kann ich mein Kind dabei unterstützen, sich individuell zu entwickeln?

Wenn du als Mutter oder Vater sagst, ja, ich gehe für mein Kind einen anderen Weg, dann informiere dich! Führe Gespräche mit Eltern, die ihre Kinder anders unterstützen. Wende die Zeit auf und recherchiere im Internet nach Elterngruppen. Lerne, was sie getan haben, um ihrem Kind eine Kindheit ohne politischen Druck zu ermöglichen. Übe keinen Druck auf dein Kind aus, weil es anders Lernen möchte – und dadurch vielleicht eine Anpassungsstörung diagnostiziert wurde. Vergiss es! Dein Kind gehört dann vielleicht in eine andere Schulform…ganz einfach. Wenn ich in der heutigen Zeit kleine Kinder hätte, dann wären sie in einer freien Schule. Ich habe mich vor einiger Zeit bei meinen eigenen erwachsenen Kindern dafür entschuldigt, dass auch ich den scheinbar normalen Weg mit ihnen durch die staatlichen Schulformen gegangen bin. Ich bilde mir aber auch ein, dass die Bedingungen der staatlichen Schulen heute sich drastisch verschlechtert haben.

Meine 13jährige Enkelin kam gestern nach der Schule nach Hause und sagte zu meiner Tochter: „Wieder ein Tag, an dem ich nichts gelernt habe!“ Sie ist hochbegabt und in der Schule wird überhaupt nicht darauf eingegangen, geschweige wird sie dort gefördert! Diese Schule wurde nun zu einer Brennpunktschule benannt, weil die verantwortlichen Menschen mit dem hohen Migrationsanteil der Schüler nicht klar kommen. Ein anderes Thema in diesem Bildungssystem. Problem gesehen und verschlafen!

Was können aufwachende Eltern tun?

Wie schon beschrieben, sucht euch Gesprächsmöglichkeiten und Beratungen.

Guckt nach freien Schulen im Internet. In jeder Stadt gibt es unterschiedliche Schulen und nein, es gibt viel mehr Anbieter und Initiativen neben der Waldorfschule. Es gibt auch freie Förderschulen für geistig und lernbehinderte Kinder. Die Möglichkeiten sind da!

Du wirst sie finden!

Ja, diese Schulen kosten Geld, das ist so. Ich habe in meiner langen Arbeitszeit in den Familien immer finanzielle Lösungen für die Eltern gefunden, die die alternative Schulform für ihr Kind gewählt haben. Die entsprechenden Schulleiter oder Gremien dieser Schulen bieten auch finanzielle Lösungen an. Vielleicht kann man durch mehr Elternmitarbeit einen Teil der Gebühr abarbeiten und sich so gleichzeitig mehr integrieren. Das wäre eine Lösung. Erkundige dich und du wirst euren Weg finden.

Ich kenne inzwischen auch viele Eltern, die aus Deutschland wegen dem Schulsystem ausgewandert sind. Sie haben andere Vorstellungen für ihr Kind und auch andere Lebensvorstellungen für sich selbst.

Du siehst, wenn du etwas in deinem Leben oder in dem Leben deiner Kinder verändern willst, gibt es immer genug Möglichkeiten einen neuen Weg einzuschlagen.

Ich bin mir sicher, du findest deinen Weg.

 

Gerne stehe ich dir im Interesse deines Kindes gerne in einem Elterncoaching zur Seite und helfe dir deinen/euren Weg zu finden. Nutze die Möglichkeit des kostenlosen Kennenlerngespräches.

 

 

Bildquellen:

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