Ich möchte eigentlich über die schönen und bunten Themen des Lebens schreiben und tägliche Begebenheiten auf die Schippe nehmen, um anderen Menschen Mut zu machen. Mut machen, sich auf den sogenannten dritten Lebensabschnitt vorzubereiten, um diese tollen Jahre positiv zu genießen.

Doch manchmal können Menschen in den Fünfzigern sich nicht vorstellen, dass das Leben mit all den sich langsam einstellenden Veränderungen noch wirklich richtig Spaß machen kann. Welche Veränderungen meine ich jetzt?

Körperliche Veränderungen, wie Falten, tauchen auf, hormonelle Umstellungen bei Frauen und Männern, graue Haare wollen gesehen werden, so manches Haar geht flöten – häufig bei Männern, die Familienplanung ist abgeschlossen und die Wechseljahre wollen durchlebt werden.

Oft hört auch das Nachpfeifen der Männer auf, weil wir Frauen nicht mehr in dem Alter sind!?

Einige Männer kommen in die Midlife-Crises und verlassen öfter ihre Frauen wegen einer jüngeren Frau, weil sie denken, dass sie Nichtgelebtes nachholen können. Vielleicht wollen sie einfach ihr Altern mit einer jüngeren Lebensenergie aufhalten? Es gibt bestimmt noch viele andere Gründe, warum gerade Männer so reagieren. Auf die möchte ich jetzt hier nicht weiter eingehen, weil ich hier das Thema Depression im Alter beleuchten möchte.

 

Depression im Alter – was ist anders?

 

Viele Frauen gehen nach meinen Beobachtungen anders mit ihrem Alter um. Natürlich annehmend, weil es von der Natur so vorgegeben ist. Ich habe in den letzten 30 Jahren viele Trennungsgruppen und Gruppen für Menschen mit Depressionen geleitet, sowie Menschen mit Depressionen und Burnout beraten und alle hatten etwas gemeinsam. Sie haben sich oft von ihrer Seele, ihrer Selbstliebe entfernt oder sie waren nie in sich angekommen. Oft fehlte ihnen das Urvertrauen, das Vertrauen ins Selbst und die Erkenntnis, dass, egal was passiert, mir nichts geschehen kann.

Doch dann kam das Schicksal aus dem Hinterhalt und hat  einfach zuschlagen. Dann fängt die Seele an zu weinen und die betroffenen Menschen überspielen ihre Emotionen eine lange Zeit. Das gelingt ihnen mal gut und dann wieder nicht so gut. Sind sie alleine, ziehen sie sich oft zurück und sehen das Leben grau und schwarz. Alles wird ihnen zu viel, auch die Bewältigung des eigenen Lebens wird zu einem gewaltigen Energieaufwand. Wenn sie sich jetzt nicht einem anderen Menschen anvertrauen, ärztliche Hilfe einholen oder zu einer Beratungsstelle gehen, kann es zu komischen Gedanken kommen! Zu einem personenabhängigen Zeitpunkt überlegen viele Betroffene, ob sich das eigene Leben noch lohnt. Ob sie noch hier bleiben sollen und wollen. So finster sehen sie ihre Lebenssituation und in dieser Depriphase fällt oft die schwerwiegende Entscheidung, das eigene Leben zu beenden. Jetzt sind die Würfel gefallen und der Plan wird meist ganz konsequent durchgezogen. Hier wäre der letzte Moment einen Psychiater einzubeziehen, der in offenen Gesprächen gezielte Fragen stellt und weitere Verfügungen erlässt. Leider wird diese Phase von Laien nicht gut erkannt und als Angehöriger bekommt man leider nur das Endergebnis präsentiert. Schmerzhaft und fassungslos muss man Abschied nehmen.

 

Depression – was die Erkrankung mit dem Menschen macht

 

Ich bin unsagbar traurig und schreibe hier eine kurze Geschichte meiner Ex-Nachbarin Manuela. Das mir erzählte Endergebnis macht mich fassungslos und wünsche ihrer Seele den ersehnten Frieden.

 Manuela wohnte mit ihrem Mann und der gemeinsamen Tochter über mir und ich erlebte sie immer gut gelaunt, freundlich und offen. Sie hatte einen guten Freundeskreis, einen Job, der ihr damals Spaß machte, und sie war sehr aktiv in ihrer Freizeit. Sie machte sich Sorgen um ihren Mann, der damals krebsfrei war, schob die ängstlichen Emotionen an die Seite und genoss mit ihrer Familie ihr Leben.

Ich zog weg und wir verloren uns aus den Augen.

Leider bekam ich vor zwei Jahren mit, dass der Krebs beim Ehemann wiedergekommen ist.

Jetzt sechs Jahre später hörte ich von einer anderen Nachbarin, dass Manuela sich im Februar das Leben nahm und erst Ende April gefunden wurde. Nach meinem Auszug zog die Familie in eine andere Wohnung in der gleichen Wohngegend und die Krankheit des Mannes schlug unbarmherzig wieder zu. Manuela wurde von ihren Ängsten und Sorgen übermannt und entwickelte Depressionen. Sie holte sich Unterstützung und ging wohl zu einer Selbsthilfegruppe, weil sie ihren Mann mit den Ängsten runterzog. Er trennte sich nach einiger Zeit von ihr, weil er sie kräftemäßig nicht mittragen konnte. Ich vermute, dass er in Beratung war und sich nun auf seine Heilung konzentrieren wollte.

Sie wohnten getrennt und die Tochter lebte bei ihr. Das ist schon ein hartes Schicksal gewesen, doch es kam für sie noch heftiger. Ihr Bruder starb auch noch und kurz nach ihrem 50. Geburtstag ging sie ins Wasser. In den Fluss, der gleich hinter unserem alten Wohnhaus ist. Sie war dort sehr glücklich und wollte immer dort leben, sagte sie damals zu mir.

Ich wünsche dem Vater eine gelungene Heilung – verbunden mit ganz viel Kraft und viel gemeinsame Lebenszeit mit seiner Tochter.

Hier sehen wir ein Drama und Manuela sah keinen Ausweg mehr für sich.

 

Depression – Früherkennung ist so wichtig

 

Ich mache hier mal einen Schnitt und ich denke, dass das frühzeitige Erkennen dieser monsterhaften Krankheit doch Leben retten kann. Wenn ihr selber betroffen seid oder eure Angehörigen, dann scheut euch nicht davor, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Alleine werdet ihr diese Monster nicht los! Adressen für Selbsthilfegruppen, den sozialpsychiatrischen Diensten, Psychotherapeuten und Psychiatern sowie den Krankenhäusern findet ihr unkompliziert im Internet. In akuten Fällen erhaltet ihr auch Hilfe bei eurem Hausarzt und den ortsüblichen Notfallhilfen der Polizei und Feuerwehr.

Trotz alledem denke ich persönlich, dass das Leben BUNT sein darf. Gerne zeige ich dir das auch anhand meines Seelenreadings. In diesem Zusammenhang findest du bestimmt ein Produkt deiner Wahl. Nimm gerne zeitnah Kontakt zu mir auf, damit wir gemeinsam das geeignete Angebot für dich finden.

 

In diesem Sinne…,

alles Liebe Gabi

 

 

 

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