Dies ist der Beginn meiner Artikelserie zum Thema „Burnout bei Kindern“. Hierbei geht es um die möglichen Anzeichen, die Symptome, das Verhalten und vieles mehr zu dieser sensiblen Thematik. Heute geht es um die überforderten Kinder in unserem Leben, die mir sehr am Herzen liegen.
- Ihr Kind hat sich in der letzten Zeit vom Verhalten her verändert?
Es ist lauter geworden?
Es weint vielleicht mehr?
Es macht wieder in die Hose, auch als Schulkind?
Knirscht es im Schlaf mit den Zähnen?
Das sind nur einige Symptome, die Ihnen zeigen können, dass das Kind, mit dem Sie hier zu tun haben, ein Burnout-Kind ist. Treffen einige von diesen zu, kann es sein, dass das Kind an einem Burnout leidet.
Die Diagnose Burnout wurde viele Jahre lang nur für bestimmte Berufsgruppen zugelassen, jüngere Menschen galten nicht als Risikogruppe. Dem Umstand, dass auch schon Kindergartenkinder vom Burnout-Syndrom betroffen sein könnten, wurde bislang wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Doch es ist eine Tatsache, dass Kinder als Teil unserer leistungsorientierten Gesellschaft ebenfalls immer mehr unter Druck geraten. Kinder werden mit Aktivitäten überfrachtet, die einer strengen Organisation bedürfen. Zu dem Kindergarten- und Freizeitstress kommen oft die sehr hohen Erwartungen der Eltern an die Leistungsfähigkeit ihrer Kinder.
Auch für Eltern ist es nicht immer leicht, den sich ständig verändernden gesellschaftlichen Entwicklungen standzuhalten und die mitunter überzogenen Erwartungen nicht auf die Kinder zu übertragen. Zudem sind noch längst nicht alle pädagogischen Fachkräfte auf diese Umstände vorbereitet und für einen Umgang mit einem überforderten Kind sensibilisiert.
Die Folgen, die ein nicht erkannter und nicht behandelter Burnout haben kann, sind noch längst nicht genug Personen und Berufsgruppen bewusst. Auch der aufgesuchte Arzt könnte mitunter eine Abfuhr anstatt eines Rates erteilen. In meiner beruflichen Laufbahn habe ich erkannt, dass auch Eltern den Mut brauchen, zu ihrem Kind zu stehen und ihm all das zukommen zu lassen, was es so dringend benötigt.
Somit verstehe ich mich als Übersetzerin der Kinderseele. Meine Aufgabe ist es nicht zu urteilen oder womöglich zu verurteilen. Mir geht es vielmehr um das Hinterfragen und den Informationsfluss bis hin zur Eigenerkenntnis.
Burnout-Kinder werden häufig nicht als solche erkannt
Seit vier Jahren bilde ich ErzieherInnen zu diesem Thema fort und mache auf das Problem aufmerksam. Es ist mir wichtig, dass Eltern und Pädagogen mehr auf die betroffenen Kinder achten können, um ihnen zu helfen. Auch möchte ich gerne erreichen, dass Eltern lernen, weniger Leistungsdruck auf ihre Kinder auszuüben. Die Mädchen und Jungen benötigen Zeit für sich zum Ausruhen und um einfach Kind zu sein.
In der nächsten Woche schreibe ich hier über die Symptome des Burnouts und gebe einige Tipps, wie Eltern und Pädagogen das Ausgebranntsein bei dem Kind möglichst erkennen und ggf. durch frühzeitiges Eingreifen verhindern könnten. Hierbei handelt es sich um eine Sensibilisierung, damit das Kind rechtzeitig fachkundigen Personen vorgestellt und erkannt werden kann, ob es sich tatsächlich um einen Burnout beim Kind handelt.
Mein Tipp für heute:
Spielt mal wieder ganz in Ruhe ein Spiel mit dem Kind und hört ihm zu.
Gerne tausche ich mich mit dir über dieses Thema aus. Hinterlasse mir hierzu gerne einen Kommentar unterhalb des Artikels.
Dir wünsche ich eine schöne Woche,
herzlichst
Gabi
Bildquellen
Beitragsbild: student-304684_1280 -> Pixabay